Ressourcenwende

Wir tun alle so, als hätten wir noch 10 weitere Planeten in der Hinterhand und wenn wir den einen Planenten genügend ausgemostet haben, ziehen wir alle einfach zum nächsten Planeten weiter. Schöne Idee hat nur mit der Realität wenig zu tun. Ob wir es wahrhaben wollen oder nicht, wir haben nun mal nur diesen einen Heimatplaneten und es wäre ratsam diesen so gut wie möglich zu pflegen, damit er uns noch möglichst lange versorgt und erhalten bleibt.

Wirtschaftleute gelten oft fälschlicherweise als unbeirrbare Realisten und kühle Rechner, das stimmt leider mit Ihren Taten nicht immer überein. Denn wenn sie kühle Rechner wären, hätten sie z.B. längst den ressourcenschonenden Umgang mit den reichlichen, aber leider auch endlichen Gütern, die uns der Planet zur Verfügung stellt, zur Grundlage ihres Handelns gemacht.

Luft, Wasser und Sand sind die drei meistverbrauchten Wirtschaftsgüter auf diesem Planeten und sie sind endlich, trotzdem werden diese Güter täglich so verbraucht, als wenn sie unendlich vorhanden wären, hier wäre ein sofortiges Umsteuern dringend geboten, das Konzept der Ressourcenwende in Verbindung mit einer Gemeinwohlbilanzierung trägt dem Rechnung und zeigt zudem wie man Ressourcen schonen und Gemeinwohl erhöhen kann und trotzdem wirtschaftlich – durch den Umbau der Wirtschaft in eine Dienstleistungswirtschaft – erfolgreich seien kann.

Die Voraussetzung, um den längst überfälligen Paradigmenwechsel vom nachsorgenden zum vorsorgenden Umweltschutz voranzubringen, ist neben einer möglichst umfassenden Ressourcenaufklärung, die Notwendigkeit das ökologische Denken vom Mief der letzten 200 Jahre Ideologiegeschichte zu befreit, denn wir sind leider nicht mehr in der vorteilhaften Lage uns weiter Ideologie leisten zu können.

Hier ein Beispiel: Mülltrennung war lange Jahre immer nur ein Thema von “ideologisch verbohrten Grünen” (das war jedenfalls ihr Image in der Öffentlichkeit), die mit dem Fahrrad durch die Stadt fuhren und alle möglichen Wertstoffe, vor allem Aluminium und Kupfer, gesammelt haben. Durch den Druck der Ereignisse in den letzten 40 Jahren, also vor allem der immer prekärer werdenden Ressourcenknappheit, hat sich das Thema selbst – aus der Not der Ereignisse heraus – inzwischen stark entideologisiert. Bei meinen Recherchen für ein nachhaltiges Wirtschaften bin ich z.B. auf eine  Tübinger Firma gestoßen, die einen Stör-Stoff-Sensor herstellt, den man an jedem Müllfahrzeug anbringen kann und der nach einer gewissen Zeit für eine saubere Mülltrennung bereits an der Quelle, dem Haushalt, sorgt. So etwas wäre vor 40 Jahren noch undenkbar gewesen.

Ich weiß, daß es derzeit in der Welt ganz anders aussieht und täglich dutzende von Kriegen und Kämpfen zwischen Menschen mit den absurdesten Ideologien stattfinden und auch das diese Ideologien oft nur der menschenverachtende Vorhang vor irgendwelchen Kriegen um Ressourcen sind. Das hebelt aber nicht meine Aussage aus, daß wir uns alle diese Ideologien, wenn wir auf unserem Heimatplaneten noch eine Zeit lang leben wollen, nicht länger mehr leisten können, es seie denn, wir betreiben weiterhin alle Vorkehrungen für einen kollektiven Selbstmord!

Ich kann es auch hier nur wieder betonen, der ökologische Rucksack, also das Material, das für ein Produkt, von der Wiege bis zur Bahre verbraucht wird, ist von zentraler Bedeutung. Und Unternehmen, die diese Aussage ernstnehmen, werden letztlich die eigentlichen Gewinner sein.

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