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Angst vor der Materie!


Warum wir unsere Angstmechanismen weiterentwickeln müssen, ein paar Überlegungen dazu in sechs Abschnitten.

1. Ein Blick zurück nach vorn

2. Tuis im Demokratiemanagementfieber

3. Der neoliberale Umbau der Gesellschaft

4. Wie geht es weiter?

5. Was sind eigentlich Tuis für Wesen?

6. Conclusio


1. Ein Blick zurück nach vorn

Vor circa 35 Jahren, also mit Beginn des neoliberalen Umbaus der Gesellschaft, habe ich mal einen inzwischen verschollenen Text mit dem Titel “Angst vor der Materie“ geschrieben und der ging meiner Erinnerung nach etwa so:

Angst vor der Materie! weiterlesen

Buddhistische Weisheit

KailashNichts in unserem täglichen Vielerlei ist
nicht von unserer Angst vor dem Tod bestimmt,
den wir beständig durch unser Tun
zu besiegen wünschen.

Dennoch werden wir alle bald sterben
und unsere Hoffnungen und Ängste
werden nicht mehr von Bedeutung sein.

Auf das Rad des Lebens, das keinen
Ursprung und kein Ende hat,
projizieren wir unablässig Bilder
von Leben und Tod, Angst und Freude,
Dämonen und Göttern.

Diese Bilder werden für uns
zu einer komplexen Realität und
wir fügen uns dem Reigen
dieser Bilder ohne nachzudenken
der Schein wird für uns zur Wirklichkeit.

In jede Figur dieses Tanzen
projizieren wir unsere
Angst vor dem Tod
und wir tun alles, um diese Angst
aus unserem täglichen Leben auszublenden.

Alles was eine Form hat
wird wieder zu Staub zerfallen,
alles wird sich zerstreuen
und sich wieder zu neuen Gebilden vereinen
um sich bald wieder zu zerstreuen.

Wir sind allein in dieser Welt,
ständig unterwegs und auf der Suche
ohne einen Ort an dem wir verweilen können,
sind wir getrieben von unseren Ängsten
deshalb beten wir:

Täuschungen sind so zahlreich,
wie sich der Mond in den
kräuselnden Wellen widerspiegelt,
Lebewesen verfangen sich so leicht
in einem Netz aus Schmerz und Verzweiflung,
ich wünsche mir Mitgefühl empfinden zu können,
so grenzenlos wie der Himmel,
daß jedes Lebewesen im klaren Licht
des eigenen Bewußtseins,
Frieden finden möge!

Die 4 edlen Wahrheiten

Buddha2015

Im Buddhismus gibt es

4 fundamentale Wahrheiten

wenn wir lange genug darüber
meditieren, dann können wir sie
ansatzweise verstehen:

1. Wahrheit:
Unser Leben ist ausschließlich von
Angst* bestimmt.

2. Wahrheit:
Es gibt benennbare Ursachen für diese Angst.

3. Wahrheit:
Wir können alle Ursachen unserer Angst hinter uns lassen.

4. Wahrheit:
Um unsere Angst zu besiegen, müssen wir ständig auf dem achtfachen Pfad üben.

Für den Buddhismus ist es von zentraler Bedeutung, daß diese Wahrheiten keine dogmatischen Glaubenssätze sind, die wir einfach glauben und unhinterfragt akzeptieren sollen, sondern alle diese Sätze sind Aufforderungen zum Handeln, zunächst hinsichtlich einer kritischen Prüfung und dann zu einer aktiven Überwindung unserer Lebensangst, des Leidens, was unser Leben und Tun durch und durch bestimmt.

* Der Pali-Begriff “Dukkha” hat sehr sehr viele Konnotationen, normalerweise wird der Begriff mit “Leiden” übersetzt, man könnte ihn z.B. auch mit “Schmerz” übersetzen, ich bevorzuge jedoch den Begriff “Angst”, weil ich der Meinung bin, daß die Angst vor dem Tod der unterirdische Fluß ist, der unser Leben prägt und immer – in den unterschiedlichsten Ausformungen – unser Handeln im Leben bestimmt.