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Was ist eigentlich Fracking

Da ich der Meinung bin, daß man immer zuerst mal eine inhaltliche Einschätzung von Themen gewinnen muß, bevor man sich entscheidet, für oder gegen etwas zu sein, habe ich mal ganz kurz aufgeschrieben, bzw. auch wegkopiert, worum es beim fracking geht.

Fracking ist eine Methode zur Erzeugung von Rissen in Gesteinsschichten im tiefen Untergrund, mit dem Ziel, dass dort lagernde Gase oder Flüssigkeiten (Öl) leichter und beständiger zur Bohrung fließen und gewonnen werden können.

Beim Fracking wird nach Erstellung einer bis zu mehreren tausend Meter tiefen Bohrung zur Erhöhung der Durchlässigkeit der Gesteine im Zielhorizont – das heißt auf der Ebene der tiefsten Stelle der Bohrung – unter hohem Druck Wasser durch das Bohrloch in den tieferen Untergrund gepumpt, das in der Regel mit chemischen Zusätzen und Stützmitteln wie z.B. Quarzsand versetzt ist.

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Typischerweise sind in der Tiefe mehrere zusätzliche horizontale Bohrungen mittels Richtbohren – durch Umlenken des Bohrkopfes in die Waagrechte − in das umgebende Gestein ausgeführt, um die Ausbeute zu erhöhen. Die unter einem Druck von typischerweise mehreren hundert Bar eingepresste Flüssigkeit („Fracfluid“) hat dabei die Aufgabe, im Reservoirgestein Gesteinsrisse zu erzeugen, aufzuweiten und dauerhaft zu stabilisieren.

Bereits heute ist etwa ein Drittel der deutschen Erdgasförderung mit Hilfe der Fracking-Technologie erschlossen worden. In den USA wird seit etwa Anfang der 2000er Jahre verstärkt Erdgas mittels Fracking gefördert, was einen Boom zur Folge hatte. Dies hat den dortigen Energiemarkt erheblich verändert und mündete in einem aktuellen Erdgas-Überangebot mit Preisverfall auf dem US-Markt, so dass die Rentabilität des Verfahrens bereits in Frage gestellt wurde. Die US-Regierung fördert daher seit etwa 2013 Anstrengungen zum verstärkten Export von Flüssig-Erdgas nach Europa und Japan, unter anderem mit beschleunigten Genehmigungsverfahren.

Aufgrund von Wirtschaftssanktionen gegen Russland wegen der Krimkrise in der Ukraine ab Februar 2014 wurde US-Flüssigerdgas nachdrücklich von US-Politikern sowie auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel als Alternative zum russischen Erdgas für die europäische Energieversorgung ins Spiel gebracht.

Zudem wurden im Zuge der Krise Forderungen nach einem verstärkten Fracking-Einsatz in europäischen Ländern geäußert.

Durch die Fracking-Debatte und aufgrund der deutlichen Erdgasüberproduktion durch Fracking in den USA sehen wir auch hier wieder mehr als deutlich, wie auf diesem Planeten mit Ressourcen umgegangen wird. Abgesehen davon, daß die Umweltrisiken beim Fracking in keiner Weise geklärt sind, werden hier in unverantwortlicher Weise Ressourcen verschleudert, um entsprechende Profitinteressen zu befriedigen.

Aufgrund der unabsehbaren Umweltrisiken haben einige Länder, wie Frankreich, das Fracking verboten, in Deutschland wird wie immer hin und her taktiert, weil man sich natürlich wieder mit keiner Lobby anlegen will.

Tatsache bleibt:

Fracking bietet viele bekannte und noch nicht bekannte Umweltrisiken, die vor allem durch das Einpumpen von Additiven (Chemikalien, u. a. Biozide), mit denen das Bohrwassers zum Aufbrechen der Lagergesteine versetzten werden, entstehen.

Nachweislich bestehen Gefahren durch die Verunreinigung des Grundwassers durch das Bohrwasser und die darin enthaltenen Chemikalien,

durch die Verunreinigung des Oberflächenwassers durch das zurückgepumpte Bohrwasser und die darin enthaltenen Chemikalien

durch die Wanderung von Stoffen aus der Lagerstätte in andere Gesteinsschichten

durch den Abtransport des Brauchwassers plus der darin enthaltenen Chemikalien

durch die Vibrationenen beim Bohren und regelmäßigen Fracken

durch Resonanzeffekte, wodurch kleine und gewollte Mikrobeben größere Erdbeben auslösen.

Auch die gesundheitlichen Risiken sind unabsehbar, so ergaben Untersuchungen der Universität von Missouri in Columbia, dass beim Fracking eingesetzte Spülflüssigkeiten in das Grundwasser benachbarter Brunnen gelangten. „Von den eingesetzten Chemikalien waren mehr als 100 bekannte oder vermutete endokrine Disruptoren,“ die das sensible hormonelle Gleichgewicht stören können. Östrogenartig wirkende Substanzen fördern Unfruchtbarkeit und Krebs. An Andockstellen für das männliche Geschlechtshormon Testosteron anlagernde Stoffe können Missbildungen im männlichen Genitaltrakt und Unfruchtbarkeit verursachen.

Aber nochmal zurück zu den Tiefenbohrungen: Am Beispiel von Staufen im Schwarzwald, wo es ja um ganz andere Bohrungen für Erdwärmegewinnung ging, kann man sehen, was niemand vorher sehen will, es KANN zu Problemen kommen, wenn man verschiedene Gesteinsschichten anbohrt, die Probleme sind gerade bei verhältnismäßig neuen Technologien unabsehbar.

Wissenschaftler finden sich natürlich immer, die gerade bei neuen, oft auch mit viel Profit verbundenen Technologien jedes Umweltrisiko ausschließen können, so wie Japan ja immer supersichere Atomkraftwerke gebaut hat, Tschernobyl war ja was anderes, das waren ja die kommunistischen Nullen, die man schon im kalten Krieg bekämpft hat, am Werk

Wenn Folgen wissenschaftlich seriös (also ohne keine Lobbypolitik über Drittmittel) unabsehbar sind, dann muß man auf solche Technologie verzichten bis man mehr weiß. Ich sag mal eins, früher (also noch vor 30 Jahren) war ein sehr großer zeitlicher Anteil bei der Produktentwicklung der Prüfung des Produkts vorbehalten, heute ist ein Produkt, kaum daß es nur ein wenig aus den Kinderschuhen heraussieht, „marktreif“. Was hat man gemacht, man hat einfach die Produktprüfung an den Konsumenten delegiert, das bringt jede Menge mehr Profit.

Wenn eine Produktentwicklung jedoch die Grundlage unseres gesamten Lebens auf diesem Planeten betrifft, dann kann ich niemals das gleiche Risko fahren, dann muß ich einfach Vorsicht im Umgang mit diesem Planeten walten lassen, alles andere ist unverantwortlich!

Mehr Details – z.B. mit welchen Additiven gearbeitet wir – kann man nachlesen bei:
Wikipedia  oder Fracking auf TTIP komm raus (Kurzstudie von Power Shift, FoE

Illusion Materie

Ist es nicht mehr als verwunderlich, daß wir nur zu einem winzigen Teil aus massetragenden Teilchen und zu einem ganz riesigen Teil aus masse-leerem Raum bestehen und uns trotzdem hartneckig weigern mit der wunderbaren Welt der Superpositionen – dem Meer aller Möglichkeiten – der Energien, Informationen und Quantenfelder – zumindest einmal von den philosophischen Implikationen her – zu beschäftigen.

Wahrscheinlich liegt es daran, daß das Weltbild der Wissenschaft im 20sten Jahrhundert nicht den Grundsatz beherzigt hat, daß Denken ohne Fühlen und Fühlen ohne Denken immer in eine Sackgasse führt und den Menschen bisher nicht zu bewegen vermochte, weil in ihm ganz wichtige, entwicklungsgeschichtlich tief verankerte Bereiche nicht angesprochen wurden.

Deshalb ist es so wichtig, daß die Wissenschaft selbst nicht nur in mathematischen Formeln und Modellen, sondern auch in Bildern, in Denkbildern fühlt, denkt und kommuniziert.

AtommodellJeder von uns weiß inzwischen, daß es einen riesigen Abstand zwischen dem Atomkern und der Peripherie – in der sich die Elektronen, solange sie unbeobachtet sind, unbestimmt aufhalten – gibt. In jeder “Bäckerblume” kann man heute schon lesen, daß ein Atom, wenn man den Atomkern mal mit einem Fußball (ca.20cm) gleichsetzt, einen Durchmesser von 20 Kilometern hat.

Was bedeutet das für unser Weltbild? Zunächst stellen wir erstmal fest, daß das Volumen der Atomkugel so Pi mal Daumen 1.000.000.000.000.000 (eine Eins mit 15 Nullen) größer ist, als das Volumen des Atomkern (wenn wir mal das Wasserstoffatom mit der Ordnungszahl 1 (also einem Elektron auf der äußeren Schale) als Beispiel nehmen).

Wenn wir dieses gigantische Verhältnis mal auf unseren Mesokosmos, also z.B. auf uns Menschen übertragen und z.B. nur mal eine Dimension, die Höhe ins Verhältnis setzen, dann kommen wir zu einem sehr netten Denkbild, das Ulrich Warnke in seinen Vorträgen immer gerne zeigt. Das Denkbild des Eiffelturms und des Menschen – und was stellt Sherlock Holmes dabei fest?

EiffelturmWenn wir uns mal vorstellen, wir wären ein Riese, sodaß wir z.B. so groß wie der Eiffelturm wären, dann können wir uns jetzt mal überlegen, wie groß wir als durchschnittlicher Mensch von rund 2 Metern Größe im Verhältnis zu diesem Riesen groß wären, wenn wir nur aus unserer geliebten Materie bestehen würden und nicht aus dem Raum dazwischen, also immer bezogen auf das Verhältnis von Atomkern zum gesamten Atom.
Richtig geschätzt! So groß wie ein Floh!

Das bedeutet also, daß wir – so wie die gesamte Materie auch – zu 99,999999999999% des Raumvolumens aus masse-leerem Vakuum bestehen. Man kann sich schon wundern, daß wir uns trotzdem immer nur auf das bisschen Materie konzentrieren, als wäre sie das Ei des Kolumbus.

Eigentlich bewerten wir doch sonst immer alles, was uns im Leben begegnet, nur nach dem Maßstab der Quantität, wir wollen immer viel von allem haben, ein tellergroßes Rumpsteak aus der Massentierhaltung ist uns doch alle mal lieber als ein winziges Stück Kobe-Rind. Nur im Falle der Materie (im Verhältnis zur Energie) begnügen wir uns mit einem winzigsten Bruchteil von dem, was uns eigentlich ausmacht.

Wenn man nämlich aus uns, so wie bei einem Schlauchboot die Luft, den leeren Raum absaugen würde, dann wären wir gerade mal noch 20 Mikrometer groß, da kann man mal sehen, warum wir uns immer so gewaltig aufblasen als Menschen, intuitiv fühlen wir, daß wir eigentlich nicht viel mehr sind, als ein riesiges, masse-leeres Vakuum.

Das was wir als Materie begreifen, ist also letztendlich nichts weiter als ein massetragender Fallout aus dem unendlichen Energieraum, strukturiert von den Informationen, die in diesem Raum gespeichert – manche sagen eingefaltet – und auch ständig verändert werden.

Auch Information, so wie sie die sichtbare Materie strukturiert und ihr Sinn und Wesen verleiht, können wir als strukturbildenden Fallout aus dem unendlichen Meer der Informationen begreifen, Mensonen sind der Ausdruck einer Wechselwirkung verschiedener Informationsfelder, wobei jedes Menson holografisch die gesamte, notwenige Information in sich trägt und sich nur durch ihre Resonanz mit anderen gleichstrukturierten Informationen verstärkt. Dadurch kommt es zu einem strukturbildenen Energie-Anstieg (der morphischen Felder).

Wir dürfen uns Energie und Information nicht als getrennt von einander vorstellen, es kann keine Energie ohne Information und keine Information ohne Energie geben. Auch wir sind mit unseren verschiedenen bewußten und unbewußten geistigen Feldern, ein Teil größerer geistiger Welten und wechselwirken im Bereich von Energie und Information ständig mit den Informationsfeldern des masse-leeren Raum.

Diese geistige Welt in toto, war immer und wird immer sein, egal ob wir dies akzeptieren oder nicht, auch wenn wir diese Sichtweise strikt ablehnen, dann wechselwirken wir trotzdem mit der Geistigen Welt und werden von ihr mehr oder weniger bewußt bestimmt.

Philosophisch gesprochen beziehen wir uns immer nur auf das Seiende, die Materie, darüber hinaus leben wir in völliger Seinsvergessenheit, denn das Sein, das Wesen, die Grundlage alles Seienden, der Wille, das kantsche Ding an-sich ist die Totalität aller Seinsmöglichkeiten (das Meer der Möglichkeiten), es ist der masse-leere Raum der Energie und seiner Informationsfelder.

Bewußt leben wir nur in der sichtbaren Welt der elektromagnetischen Schwingungen und auch nur in dem Frequenzsspektrum, das z.B. unser visuelles System (unsere Augen mit den dazugehörigen, nachgelagerten Rechnern im Gehirn) verarbeiten kann. Dieser sichtbare Bereich macht gemessen an der gesamten Energie nur 0,005% aus, wir sind aber seit Jahrhunderten der Meinung, daß es das wäre, daß es sonst nichts gibt. In was für einer illusionären Welt leben wir eigentlich? Wir lehnen die Geistige Welt als etwas dunkles, böses oder zumindest scharlatanmässiges ab und pochen immer auf unseren gesunden Menschen-Verstand und unser Bewußtsein und noch in dem Augenblick, in dem wir dieses äußeren verarbeitet unser Unterbewußtes eine millionenfache Menge an Daten, gemessen an der Menge, die unser Bewußtsein verarbeiten kann.

Hätten wir nur unser Bewußtsein, hätten wir nicht unsere unbewußten Verarbeitungssysteme, wären wir nicht Teil und in Wechselwirkung mit der universalen Geistigen Welt, wären wir überhaupt nicht lebensfähig, würden wir überhaupt nicht existieren, denn entwicklungsgeschichtlich sind wir nur durch unsere fortwährende Wechselwirkung mit der Geistigen Welt, mit den unterschiedlichsten Informationssystemen entstanden. Sehr hoch gegriffen machen unsere bewußten Prozeße nicht mal 5% all unserer geistigen Prozeße aus. Trotzdem meinen wir unser individuelles Bewußtsein, das wärs – wir sind eben von Hause aus “Schaumschläger”, nix auf der Pfanne aber ne dicke Lippe riskieren!

Halten wir nochmal fest: Die Gesamtenergie, die wir verstehen und vor allem messen können und die unsere Lebenswirklichkeit ausmacht, macht gerade mal 5% der Gesamtenergie des Universums aus, bei allen andere Energieformen, der Dunkel-Materie (25%) und der Dunkel-Energie (70%) haben wir immer den Eindruck, daß sie nicht existieren, weil wir das Gefühl haben, da würde nichts weiter mit uns wechselwirken, als das, was wir als Materie bezeichnen.

95% unseres Universums funktioniert scheinbar nicht nach den Naturgesetzen die wir kennen und die wir in der Schule gelernt haben, 95% des Universums müssen wir als etwas “Übernatürliches” begreifen, ist es da ein Wunder, daß manche (ich eingeschlossen) der Meinung sind, daß die Wissenschaft unbedingt eine Ehe mit der Spiritualität eingehen muß, um die gesamten 100% in den Blick zu bekommen.

Spirituell veranlagte Menschen, Mystiker und Eingeweihte aller Jahrhunderte haben immer schon vom leeren Raum und den Energiefeldern gesprochen. Sie lebten und leben auf freundschaftlichem Fuße mit der übernatürlichen Welt und seinen Phänomenen, ihnen ist es hoch anzurechnen, daß sie trotz des Hohns, des Spotts und oft auch der Bedrohungen von Leib und Leben an Ihrer Liebe zum Kosmos, der geistigen Welt (ein Synonym für die Informationsfelder des masseleeren Raums), dem Lebendigen festgehalten haben und in uns immer wieder die Erinnerung wachrufen, daß es noch etwas anderes, weit Größeres (95%) gibt im Universum als das, was wir sehen können und besonders als das bisschen massetragender Teilchen, die uns ausmachen.

Auf diesem Planeten haben wir Menschen vor allem ein Problem, das Problem der Energie.

Daß wir immer noch endliche Resourcen wie Öl, Kohle und Gas für unsere Energiegewinnung verbrauchen oder Atomkerne spalten mit unabsehbaren Folgen für unendlich viele nachfolgende Generationen, liegt in erster Linie an unseres Ignoranz und in zweiter Linie an unserer Gier. Wenn man bedenkt, daß sich im Vakuum einer einzigen Glühbirne soviel Energie befindet, um alle Meere dieser Welt zum kochen zu bringen (John Archibald Wheeler), dann muß man sich schon fragen, warum sich die Menschheit nicht schon längst auf die Socken gemacht hat, um Wege zu finden, diese frei verfügbare Raumenergie endlich ganz friedlich und ohne Kriege um die Rohstoffe, zu nutzen.

Achtsames Vergleichen

WaageWir geben uns ein Leben lang der Täuschung hin, daß wir uns die Objekte dieser Welt, die Menschen und Dinge um uns herum, alle für sich mit unseren Wahrnehmungssystemen einzelnen aneignen.

In Wahrheit gibt es absolut nichts, was wir uns nicht durch Vergleichen aneignen. Schon von frühester Kindheit an – schon während der Schwangerschaft – vergleichen wir alles, was wir erleben mit dem was wir schon erlebt haben und versuchen ähnliche Muster zu erkennen, um neue Erfahrung nicht als etwas neues, sonders bereits bekanntes und schon bewertetes ablegen zu können.

Daraus folgt, daß nicht erst durch die Thesen der Quantenverschränkung alles mit allem zusammenhängt und wir dies abstrakt theoretisch einsehen sollten, sondern auch durch unsere Art der Wahrnehmung als lebende Organismen, die wir alles mit allem vergleichen.

Hätten auf andere Weise vor 2500 Jahren schon Denksysteme wie das I GING entstehen können, wenn nicht Ähnlichkeit und Resonanz das Zentrum unses Lebens ausmachen würden.

Der Merkspruch: “Wie OBEN so UNTEN”, der heute in der Eso-Szene wieder häufig zitiert wird, ist eine erste Abstraktion unserer grundsätzlichen Art der Weltwahrnehmung und -aneignung durch VERGLEICHEN.

Entwicklungsgeschichtlich waren wir überlebenstechnisch immer auf eine schnelle Einordnung angewiesen, deshalb hat sich auch unser Sehen als ein serielles System entwickelt, d.h. wir erkennen zunächst Umrisse und Schemen schwarz-weiß mit einem hohen Kontrastumfang, um schnell eine Situation einzuschätzen und erst danach beginnen wir farbig zu sehen, was Konturen und Hell-Dunkelbereiche eher abschwächt, als verstärkt.

Das sprichwörtliche schwarz-weiß Denken ist ein entwicklungsgeschichtlich tief in der Biologie und dem Unbewußten verankertes Verhalten und eigentlich ist es erst die evolutionäre Entwicklung zu komplexeren und emergenten, lebendigen Systemen und Verhaltensweisen, die das schwarz-weiß Schema etwas aufgebrochen haben.

Erleben wir als moderne Menschen viele verschiedene Muster, geben wir unseren verschiedenen Wahrnehmungssystemen viel unterschiedliche Nahrung, dann werden die Muster- und Vergleichswelten, die wir benutzen, größer und unsere Ablagesysteme eben komplexer und vielfältiger.

Soweit wir in entwicklungsgeschichtlich alten Verhaltensweisen operieren, versuchen wir so viel wie möglich Unterschiede zu vernachlässigen, um zu einer schnellen und groben Einordnung zu kommen, wenn wir uns aber als lernwillige Kinder unserer gemeinsamen Kulturgeschichte verstehen, dann versuchen wir die Dinge vielfältiger, komplexer zu sehen. Das Instrument der Achtsamkeit hilft uns, eingefahrene Wege, die oft unser Bewußtsein gar nicht mehr erreichen, aufzubrechen und das Wahrnehmen genauer und vielschichtiger neu zu lernen. Das bedeutet natürlich nicht, daß wir das Vergleichen aufgeben sollen, sondern daß wir neben der Qualität des vielfältigeren Wahrnehmens noch die Qualität der kleinen und großen Zusammenhänge dazugewinnen. Ursache und Wirkung wahrzunehmen, ohne den schwarz-weiß Mechanismus der Schuldzuweisung, ist ein evolutionäres Ziel, das es lohnt anzusteuern.

Und letztlich hat uns doch auch die Relativitätstheorie Einsteins schon vor 100 Jahren die Relativität unserer Wahrnehmungssysteme deutlich gemacht, in dem sie vom festen, nicht veränderbaren Raum Newtons sich verabschiedet hat und den Raum in ein vergleichendes Bezugssystem, in dem wir z.B. in einem Zug sitzen, gestellt hat. Unumstößliche Wahrheiten sollten wir nicht mehr annehmen sondern alles mit allem in Beziehungen setzen und vergleichen, um Eigenschaften hinzuzugewinnen und nicht um sie auszublenden.

Also! Vergleichen nicht im quantitativen Sinne sondern im qualitativen wäre ein Quantensprung in der Menschheitsentwicklung. Achtsamkeit ist die Methode dies zu lernen.