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Öko (philo) sophie

Liebe Freunde der Weisheit,

bei meinen Exkursionen zu den verlorenen Wurzeln des Lebens ist meine ökophilosophische Grundhaltung von zentraler Bedeutung.

Zugegeben, die Uhr tickt: Klimawandel, Erschöpfung von Ressourcen, Regenwaldzerstörung, ökonomische Umwälzungen, Ausrottung von immer mehr Arten usw. usw.. Ok! Die Uhr tickt, aber die Uhr tickt schon lange, lassen wir uns ja nicht aus der Ruhe bringen, gar zu blindem Aktionismus verleiten, die Uhr tickt morgen auch noch, vielleicht auch noch übermorgen, dann, wenn wir anfangen zu handeln und endlich unser Handeln nicht mehr von der Hoffnung und den Erfolgsaussichten bestimmen lassen, dann tickt sie ein klein wenig langsamer, aber sie tickt. Na und?

Der erste Schritt zu einer öko-philo-sophischen Ethik ist der, unser Tun nicht mehr davon abhängig zu machen, ob wir unserem Tun Erfolgschancen einräumen können und nur dann etwas tun, wenn die Erfolgsaussichten günstig sind – wobei wir sofort unser Tun einstellen, sobald unsere Erfolgsaussichten drohen ungünstig zu werden!

Sinn und Kraft sollten wir aus unserem allzeit offenen Denken und aus unseren Überzeugungen ziehen, nicht aus oft fragwürdigen Erfolgen, die häufig schnell wie Seifenblasen zerplatzen.

Ausgehend von dem norwegischen Philosophen Arne Næss, der bereits 1972 den Ausdruck „Tiefenökologie“ prägte und unter „Ökosophie“ einen Erkenntnisprozeß verstand, der in seiner Konsequenz zu einem normativ ökologischen Verhalten des postmodernen Menschen führen sollte, gehe ich in meinem Ökosophie-Verständnis davon aus, daß es dem kommenden Menschen entweder gelingt, zu einer ökologischen Harmonie, zu einem ökologischen Gleichgewicht mit seiner Umwelt zu gelangen oder daß er in nicht allzuferner Zukunft an seinem Unvermögen scheitern wird. Er wird u. U. deshalb scheitern, weil es ihm in einem evolutionären Sinn betrachtet nicht gelingt, sich den Lebensbedingungen, die er nun mal auf diesem Planeten hat, vernünftig anzupassen. So könnte es geschehen, daß er in der Geschichte ebenso untergeht, wie andere Spezies vor ihm. Aus die Maus . . . Die Natur wird ihm keine Träne nachweinen, denn sie war und wird immer ideologiefrei bleiben.

Kurzum: Der Mensch wird ökologisch sein – oder er wird nicht mehr sein!

Im Begriff der „Ökosophie“, kommen zwei Bedeutungsfelder zusammen: Das der „Ökologie“ und das der „Philosophie“. Nähert man sich den beiden Bedeutungsfeldern in einer hermeneutisch sachgerechten Art, so gelangt man schnell zum Begriff des „Logos“, der für beide Felder von zentraler Bedeutung ist. Genau in diesem Sinnzusammenhang steht meine „ökosophische Arbeit am Logos“.

Der Denkraum, in dem diese ökosophische Arbeit am Logos stattfindet, wird zwar bestimmt von einem Maximum an Aspekten, die sich aus dem interaktiven Geflecht von Mensch und Umwelt ergeben, versucht sich aber in erster Linie zu einem Weg weiterzuentwickeln, an dessen vorläufigen Ende ein Sinnparadigma steht, das nicht mehr durch Mythos und Religion, sondern durch den Logos bestimmt wird.
D. h. Sinn konstituiert sich auf diesem Weg durch Denkarbeit und Vernunftfähigkeit des postmodernen Menschen und nicht mehr durch Glauben. Der weite Bedeutungshorizont der letzten zweieinhalb Jahrtausende, den das Wort „Logos“ mit sich führt, ist durchaus erwünscht, weil er eine entsprechende Offenheit des Theorieansatzes ermöglicht.

Philosophie, die in ihrer „Liebe zur Weisheit“ von alters her, sich einem logischen, systematisch-wissenschaftlichen Denken verpflichtet fühlt, stellt dem ökologischen Fragen eine in der Geschichte ausführlich geprüfte Arbeitsweise zur Verfügung. Der Themenkomplex „Mensch und Umwelt“ wird sowohl unter logischen, ethischen und naturwissenschaftlichen Aspekten, wie unter metaphysischen und erkenntnistheoretischen Fragestellungen analysiert und verändernd bearbeitet. Da Philosophie im Unterschied zu einer reinen Fachwissenschaft, keinen eng umrissenen Erkenntnisgegenstand kennt, ist sie prädestiniert, sich auf umfassende Weise mit allen Aspekten der Ökologie, also mit allen Wurzeln des Lebens schlechthin zu beschäftigen und hier auch von ihrem Anliegen her in die Tiefe zu gehen.

Ökosophie ist von ihren Wurzeln her ein holistisches Konzept, in dem versucht wird, in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise der Komplexität von Umwelt und Mensch Rechnung zutragen. Aus diesem Blickwinkel sind Natur und Kultur, die in Ihrer evolutionären Entwicklung ständig ineinandergreifen müssen, nicht voneinander zu trennen, weil sie nur zwei Seiten einer Medaille, eines Lebenszusammenhangs sind.

Für die Ökosophie liegt die Wurzel des ökologischen Übels in der unausrottbaren Überzeugung begründet, daß der Menschen – als Krone der Schöpfung – jenseits der Natur und über der Natur stehe und ihr Herr und Wächter sein könne oder sogar müsse. Diesen Anthropozentrismus versucht die Ökosophie zu überwinden und damit gleichzeitig die Vernunft von ihren instrumentellen Verstrickungen zu befreien.

Ökosophie versucht sich auf wissenschaftlich seriöse Weise vom überkommenen anthropozentrischen Paradigma im Umgang des Menschen mit der Natur zu befreien. Dabei versucht sie sich – zumindest so wie ich sie verstehe – sowohl von dem Leitbild eines über alle Natur erhabenen und sie beherrschenden Menschen, dem die Natur bedingungslos zur Verfügung stehen muß, zu befreien, ohne jedoch gleichzeitig in einen ökozentrischen Fundamentalismus zu geraten, in dem der Mensch in einem radikalen Egalitarismus zum Tier unter Tieren wird.

D.H. die Ökosophie würdigt in einem durchaus angemessenen Maß die kulturgeschichtlichen Leistungen des Menschen, versucht aber in der Kulturarbeit Ethik und Würde der Natur gegenüber fest zu verankern, sie gibt den Anliegen der Natur sozusagen eine Sprache und verhilft ihr gleichzeitig zu einem kommunizierbaren Bewußtsein Ihrer selbst.

Jede Art von künstlicher Homogenität, die Ausdruck eines deutlichen Schwarz-Weiß-Denkens ist, wird von der Ökosophie abgelehnt. Heterogenität und Differenz sind Grundkategorien des ökophilosophischen Denkraums, in den möglichst viele Phänomene aus Natur und Kultur einfließen, berücksichtigt und miteinander verknüpft werden sollen, auch dann, wenn sie in einem ersten Anlauf nicht mit wissenschaftlichen Konstrukten in Einklang zu bringen sind.

Der Denkraum ist nicht nur ein Bild für wissenschaftliche Erkenntnismodelle, sondern auch ein Labor des „Experimentum mundi“ mit seiner Real-Utopischen-Perspektive.

Ökosophie, wie ich sie verstehe, versucht in einem systemisch, analytischen Ansatz Umwelt und Mensch in einem komplexen, kybernetischen System zu verstehen, deren Basis jedoch hinsichtlich der Einflußfaktoren weitgehend offen ist, also gerade keine Verknappung der Aspekte anstrebt, damit ist der wissenschaftliche Ansatz diametral verschieden zu dem Versuch, Strukturen realiter zu entdecken. Strukturen und kybernetische Regelsysteme werden lediglich als transitorische Erkenntnishilfen angesehen, damit gerät die Ökosophie nicht in die Gefahr, einer universalgeschichtlichen, teleologischen Betrachtungsweise zu erliegen.

Ökosophie ist eine ganzheitliche Umwelt- und Naturphilosophie, die ein Leben im Einklang mit der Natur und nicht gegen die Natur anstrebt. Leitgedanke der Ökosophie ist die Vereinigung von Denken, Fühlen, Handeln. Transzendenz und Immanenz werden ideologiefrei in einem konsequent evolutionären Denkraum betrachtet, der selbst wiederum nur imaginär – also grundsätzlich offen ist und sich zu einem Weg weiterentwickeln will.

Durch Ökosophie soll der Mensch sich seiner Rolle als „Bewahrer“ oder „Zerstörer“ seiner eigenen Welt- bzw. Lebensgrundlage bewusst werden und durch diesen Bewußtwerdungsprozeß sein Handeln verändern und in einem evolutionären Prozeß weiterentwickeln. Ökosophie überschreitet jederzeit Grenzen oberflächlicher Betrachtungsweisen und versucht die tieferliegenden Wurzeln allen Lebens zu erforschen, um damit auch real-utopische Horizonte dem Menschen zu erschließen, in deren Richtung er sich von seiner Potentialität her auch weiterentwickeln könnte. Von hierher setzt sie selbst unaufhörlich evolutionäre Entwicklungen in Gang.

Ökosophie trägt – indem sie einen systemtheoretischen Ansatz verfolgt und auch der Gaia-Hypothese offen gegenübersteht – der Tatsache Rechnung, daß der Mensch in seiner von den Lebensgrundlagen abgekoppelten Entwicklung des Neocortex, mit all seinen Fähigkeiten und Eigenschaften, das einzige Lebewesen ist, daß sich nicht mehr nachhaltig im Kreislauf der Naturzusammenhänge zu bewegt versteht und aufgrund dessen, zu einem dauerhaft systemischen Konfliktherd geworden ist. Viele Krankheitsbilder und das ständige Gefühl der Entwurzelung des Menschen sind Ausdruck und Gradmesser dieser inzwischen systemischen Entfremdung des Menschen von seinen Lebensgrundlagen.

Ökosophie versucht nicht religiöse Konstrukte durch eine neue Religion zu substituieren, wie manchen im Hinblick auf das Gaia-Theorem gemutmaßt haben, vielmehr wird versucht, den Organismusgedanken, der sich ja auch im systemischen-kybernetischen Denkansatz wiederfindet, ganzheitlich in den Mensch- und Naturzusammenhang einzubringen, die Selbstregulationsmechanismen zu verstehen und nach Möglichkeit für die Menschheit insgesamt nutzbar zu machen.

Für einen Ökosophen, wie mich, stehen Ökologie, Soziologie und Ökonomie nicht auf einer gemeinsamen Ebene des Erkenntnisinteresses, da schon aus rein logischen Gründen der Ökologie absolute Priorität einzuräumen ist. Allen anthropischen Ideen, sich von ökologischen Erfordernissen durch Wissenschaft und Technik unabhängig zu machen, stehe ich als Ökosoph sehr kritisch gegenüber. Aus rein wissenschaftlichem Interesse heraus, haben solche Ideen zwar ihre Berechtigung, als Forschungsziel muß man sich vor solchen Überlegungen aber in Acht nehmen.

Damit ist sofort der wissenschaftsethisch Ansatz der Ökosophie beschrieben, wonach nicht alles, was wissenschaftlich machbar auch gleichzeitig sinnvoll ist. Die Geschichte hat gezeigt, daß alles, was erstmal in der Welt ist, nur noch schwer gesellschaftlich kontrollt werden kann, deshalb bedarf es auch in diesem Fall einer vorsorgenden Ökologie.

Deshalb stellt sich z.B. für einen Ökosophen nicht die Frage, ob man ein oder zwei Milliarden in die Gen-Design-Forschung stecken sollte, sondern ob man Gen-Design-Forschung überhaupt betreiben sollte.

Letztendlich ist für den ökophilosophischen Denkansatz nicht so sehr die Idee z.B. des Gen-Designs bedenklich, sondern der grundsätzliche Plan des größenwahnsinnigen Menschen, Prozesse in einem kurzen Erdenleben – über ein oder zwei Generationen – so umgestalten zu können, daß sie hinterher besser funktionieren, als in ihrem vorherigen Zustand , der in der Entwicklungsgeschichte des Planeten sich über Millionen von Jahren evolutionär entwickelt hat.

Summa summarum:

Ökosophie, als die Kunst des Umgangs mit der Natur hat eine ganzheitliche Sicht auf Natur, Mensch, Tiere und Pflanzen. Natur ist aus  ökophilosophischer Perspektive kein Objekt der Erkenntnis, sondern ein Subjekt, das handelt. Die Bedürfnisse und Lebensäußerungen der Natur sind gleichermaßen wahrzunehmen und für das Handeln zu berücksichtigen, wie die Interessen des Menschen. Die Natur ist keine verlängerte Lagerstätte für Ressourcen, aus der sich der Mensch nach Belieben unendlich bedienen kann.

Darüber hinaus geht es in der Ökophilosopie darum, in einem herrschaftsfreien Diskurs die Weisheit der Natur zu erkennen und nicht gegen sie zu kämpfen oder sie unter die Herrschaft des Menschen zu zwingen. Nur aus diesem Grundverständnis heraus kann der ökophilosophisch gebildete Mensch der Zukunft in einen symbiotischen Lebenszusammenhang mit der Natur zurückkehren, kehrt er nicht in diesen harmonischen Zusammenhang zurück, wird er als evolutionäre Fehlentwicklung untergehen.

Letztlich krankt unsere Welt nicht daran, daß wir nicht wissen, wie es geht, sondern Sie geht möglicherweise für uns unter, weil wir mehrheitlich nicht wissen wollen, wie es ginge. Wir haben schon lange kein Erkenntnisproblem mehr, aber wir haben ein massives Umsetzungsproblem unserer Erkenntnisse in die Praxis!
Deshalb ist die Ignoranz zu überwinden und diese Überwindung ist gleichzeitig eines der ganz, ganz großen Themen der Ökosophie!

Smog

Tiefenökologisches Thesenpapier

Dhttps://www.oekoradix.de/wp-content/uploads/2013/06/arne-n%C3%A6ss-portrait.jpgie aus dem Kontext gerissene Sentenz Adornos aus seinen Minima Moralia: „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ hat für Jahrzehnte vielen als Generalabsolution für jede Art von ethisch-moralischem Fehlverhalten gedient. Nach dem Motto, wenn es sowieso kein richtiges Leben im falschen gibt, dann brauche ich mich auch partiell gar nicht mehr anzustrengen, weil ich ja doch nicht richtig leben kann.

Diese digitale Denkweise des „Ja oder Nein“, die strukturell totalitär im Entweder-Oder, im Schwarz oder Weiß, im Freund oder Feind seinen Ausdruck findet, könnte im Hinblick auf das Gemeinte nicht falscher sein. Gerade wenn wir uns dem universalen, instrumentellen, gesellschaftlichen Vernunftzusammenhang entschlagen wollen, dann kommt es vor allem darauf an, sich in der subversiven Welt der Zwischentöne einzurichten.

Und damit sind wir bei der komplexen, variantenreichen Denkwelt von Arne Næss, für den es immer besonders wichtig war, alles mit allem zu verbinden und den vielfältigen Lebensformen einen Wert an sich beizumessen.

Auch wenn sich in unserem Denken – als ökologisch ausgerichtete Menschen – vieles aus den Thesen von Arne Næss fast von selbst versteht, macht es Sinn sich immer wieder mit seinen Thesen auseinanderzusetzen.

Deshalb schreibe ich sie mir hier nochmal aus dem Gedächtnis auf – ergänzt um Themen, die mir persönlich als ebenso wichtig erscheinen.

These 1 Die Entfaltung des gesamten lebendigen Planeten, des gesamten Ökosystems, ist ein Wert an sich. Ihr Wert darf also nicht davon abhängig gemacht werden, ob diese Entfaltung einen Wert für den Menschen oder gar einer bestimmten Interessengruppe darstellt.

These 2 Nicht nur die Entfaltung sondern auch die Vielfalt der Lebensformen ist ein Wert an sich. Erst diese Vielfalt – vor allem auch der Reichtum und das Übermaß an Diversität der Lebensformen – machen eine gedeihliche Entwicklung der menschlichen und nicht menschlichen Lebensformen auf diesem Planeten erst möglich. Es darf zu keiner schein-evolutionären Bewertung im Sinne von höherer und niederer Lebensform kommen, bei der manche Lebensformen nur als Etappe auf dem Weg zu höheren Lebensformen gelten.

These 3 Der Mensch hat kein Recht diese Vielfalt zu zerstören vielmehr hat er dafür zu sorgen, daß er sein eigenes Leben nur im Einklang mit dem Naturkreislauf reproduziert, anstatt gegen ihn.

These 4 Die Thesen 1 bis 3 stehen in einem krassen Gegensatz zu dem heutigen menschlichen Verhalten der Natur gegenüber und der massiven Zerstörung des globalen Ökosystems, dessen Geschwindigkeit für uns immer bedrohlich wird. Seit Mitte des 19. Jh. sind mehr Lebensformen von diesem Planeten verschwunden, als in jeder anderen Epoche der Erdgeschichte und die Zerstörung steigt im Moment exponential an.

These 5 Wenn es uns nicht gelingt, die menschliche Bevölkerungsexplosion auf diesem Planeten zu stoppen, bzw. sogar zu reduzieren wird ein gedeihliches Zusammenleben mit anderen Lebensformen in mitten des globalen Ökosystems vollkommen unmöglich, zumal wir nicht bereit sind, die Standards, die wir bei unserem Lebensstil inzwischen ansetzen, wieder zu reduzieren und diese andererseits auch nicht für uns alleine reklamieren können. Hier tickt eine Zeitbombe der Gerechtigkeit!

These 6 Der allgemeine Untergang sozialistischer Wirtschaftssysteme bedeutet nicht im gleichen Maße ein Ja zur umwelt-zerstörenden, anarchischen Kraft globaler, kapitalistischer Wirtschaftsordnungen.
Wachstum, Konsum, Verfügbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Marktwert dürfen nicht länger die ultima ratio jeder politisch-gesellschaftlichen Entscheidung sein. Wir brauchen einen allgemein gesellschaftlich akzeptierten Verhaltens- und Moral-Codex dessen oberstes Entscheidungskriterium die Harmonie von Mensch und Natur ist – wollen wir nicht den Ast, auf dem wir sitzen, absägen.

These 7 Wir müssen aus dem Teufelskreis ausbrechen, indem ein hoher Lebensstandard ausschließlich durch die Akkumulation materieller Wert bestimmt wird und nicht durch Fortschritte in einem geistig reichen Leben.Von Ismen und Ideologien müssen wir uns befreien.

These 8 Vor allem müssen wir uns von unserem Selbstbild als „Krone der Schöpfung“ befreien und uns in Demut angesichts der Unermeßlichkeit von Natur&Kosmos üben. Das Universum, in dem auch wir leben, besteht wohl primär aus Energie und geistiger Struktur. Gerade mal mit 5% dieses Universums pflegen wir regelmäßigen, bewußten Umgang in Form der Materie, von der wir uns einbilden, sie ansatzweise zu begreifen. 95% unseres Universums können wir nicht mal ansatzweise begreifen oder Theorien, die wir darüber entwickeln, mit naturwissenschaftlich korrekten Methoden nachprüfen, sollte es nicht angesichts dieser schlichten Tatsachen selbstverständlich sein, daß wir uns gegenüber der außermenschlichen Welt in der wir leben dürfen, etwas zurücknehmen und uns in Demut statt im Zerstören üben?

These 9 Wer die Thesen 1 bis 8 anerkennt, erkennt auch an, daß das Primat bei der Tat liegt, daß er sich also für die Thesen 1 bis 8 aktiv in Wort und Tat und seiner Lebensführung einsetzt, ungeachtet der Erfolgsaussichten, die sich aus seinem Handeln ergeben und ungeachtet der These, daß wir uns niemals einbilden können, daß wir richtig leben können, in der falschen Welt. Je mehr wir uns von unseren Grundlagen entfernen und entfremden, je mehr wird diese Welt zu einer „falschen“ Welt.  – aber immer nur auf uns bezogen.