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Der betrügerische Ökokonkurs

footprintIst es nicht sonderbar, daß in unserer ‚globalisierten‘ Welt, die eigentlich nur noch wirtschaftliche Aspekte für die Beurteilung von Fakten und Entscheidungen zuläßt, hinsichtlich des globalen Unternehmens „MENSCH & PLANET“ jede Art von wirtschaftlich vernünftigem Denken und Handeln versagt?

Oder wie soll man die Tatsache anders verstehen, daß wir weltweit seit mindestens 30 Jahren weit über unsere Verhältnisse leben, denn seit diesem Zeitpunkt haben wir das ausgewogene Verhältnis zwischen unserem Verbrauch, unserem Lebensstandard wenn man so will, und der Biokapazität des Planeten, also die regenerierbaren Ressourcen, die uns der Planet jeden Tag zur Verfügung stellt, verlassen. D.h. wir zerstören planmäßig und vorsätzlich unsere Geschäftsgrundlage, indem wir Ressourcen verbrauchen, die wir gar nicht haben und nur um uns persönlich zu bereichern. So ein Verhalten nennt man im Wirtschaftsleben betrügerischen Bankrott und verfolgt es auch strafrechtlich.

Ein Unternehmen also, daß so agiert ist normalerweise im höchsten Maße unseriös zu nennen und geht – trotz mancher Zahlenspiele, die gewissenlose Manager oft noch eine Zeit lang betreiben – der sicheren Insolvenz entgegen. Kettenbrief-Unternehmen können niemals erfolgreich sein und genau wie ein Kettenbrief-Unternehmen wird das globale Unternehmen „MENSCH & PLANET“ betrieben und jedes Jahr sind wir in der Lage, einen Tag des zweifellos verschleierten Ökokonkurses dieses Unternehmens zu errechnen, betrügerisch muß man also diesen Konkurs deshalb nennen, weil die Menschen diesen Konkurs wissentlich hinnehmen, um sich kurzfristig und skrupellos vorab zu bereichern und dabei den Untergang des Planeten, als Lebensraum für Mensch und Tier billigend in Kauf nehmen.

Anhand des ökologischen Fußabdrucks, der diese Relation zwischen Verbrauch und Biokapazität darstellt, lässt sich jedes Jahr der Tag berechnen, von dem ab wir für den Rest des Jahres über unsere Verhältnisse leben. Aktuell leben wir dann auf Kosten und zu Lasten fremder Dritter, von denen alle 5 Sekunden ein Menschen-Kind stirbt durch unser Verhalten und auf Zukunft und Nachhaltigkeit bezogen ruinieren wir den Planeten und damit auch die Lebensgrundlage unserer Nachkommen.

Hier mal ein grobes Rechenbeispiel für das Subunternehmen „Europa“ und dem Jahrestag für den betrügerischen Ökokonkurs:

In Europa müssen wir mit einem durchschnittlichen ökologischen Fußabdruck von 4,7 rechnen, d.h. wenn alle Menschen auf der Welt so leben würden, wie wir in Europa, dann würden wir für unseren Lebensstandard die Fläche von 4,7 Welten benötigen, wobei wir noch in der „glücklichen“ Lage sind, daß wir in Europa auch eine Biokapazität von 2,2 besitzen, rein rechnerisch verbrauchen wir also „nur“ mehr als das Doppelte, von dem, was wir an Biokapazität haben.

Berechnet wird der „Welterschöpfungstag“ – den man eben auch den betrügerischen Ökokonkurstag nennen kann – durch die Division der Biokapazität (im Falle von Europa 2,2), also der während eines Jahres von der Region Europa zur Verfügung gestellten natürlichen Ressourcen, durch den ökologischen Fußabdruck der Europäer, multipliziert mit der Zahl 365, der Anzahl von Tagen im Gregorianischen Kalender.

Wir rechnen also mit den Zahlen von 2012:   2,2 / 4,7 * 365 = 171

Damit ergibt sich – auf Europa bezogen – unser ganz persönlicher Jahrestag 2014, also der Tag von dem an wir unseren betrügerischen Ökokonkurses betreiben, für den

Donnerstag, den 20. Juni 2014

Lassen wir uns doch nicht einreden, daß unsere globalen Probleme nur an der ständig wachsenden Überbevölkerung liegen, allein mit den Biokapazitäten, die uns der Planet zur Verfügung stellt und den modernen agrarischen Produktionsmethoden, wären wir in der Lage, nahezu doppelt so viele Menschen (rund 12 Milliarden) auf diesem Planeten zu ernähren, als wir derzeit sind, unser Problem ist nicht die Überbevölkerung sondern unsere eigene Unfähigkeit, unsere Ignoranz und unsere Gier nach Geld und Macht und den daraus resultierenden Verteilungsproblemen, denn immerhin kann man doch klar und deutlich heute errechnen, daß die reichen, hochentwickelten Staaten, wie z.B. die USA mit einem „footprint“ von 7,2, diejenigen sind, die diesen Planeten für den Menschen zerstören, tragisch ist auf diesem Weg vor allem die Tatsache, daß erstmal die die Zeche bezahlen werden, die die Zerstörung am allerwenigsten verursacht haben, die Ärmsten der Armen dieser Welt, von deren Kindern sowieso heute schon alle 5 Sekunden ein Kind durch Unterernährung ermordert wird und die zunächst am stärksten unter den ökologischen Katastrophen, die auf uns zurollen, betroffen sein werden.

Und dann sprechen wir immer noch allen Ernstes – als wenn nichts wäre – von dem dringend notwendigen Wachstum, das wir doch „alle“ brauchen!

Was wir wirklich brauchen, ist, daß wir unsere Ausgaben endlich unseren Einnahmen anpassen und das wir „global gesehen“ nicht mehr verbrauchen, als uns durch die Biokapazität des Planeten sowieso schon großzügig zur Verfügung gestellt wird. Und da wir reichen, hochentwickelten Staaten ja diejenigen sind, die weltweit über unsere Verhältnisse leben, sind auch wir und niemand anderes aufgerufen, dieses Mißverhältnis zu beseitigen – ansonsten wird uns der Planet irgendwann in absehbarer Zeit beseitigen . . .