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Es geht um Macht und nicht um Gier

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“ (Egon Bahr, Heidelberg, 04.12.2013)

Interessen – ja auf jeden Fall, aber was sich verändert hat, es geht nicht wirklich um die Interessen der Staaten, denn diese sind längst zum Büttel der Multimilliardäre geworden und setzen in der Politik deren Interessen durch.

Menschen, die über riesige Milliardenvermögen verfügen, werden nicht mehr von der Gier nach noch mehr Vermögen angetrieben, die riesigen Vermögen sind nur ein Mittel zum Zweck. Mit der schrittweisen Deregulierung der letzten 30 Jahren sind die Finanzmärkte über die Hedgefonds zur Geldbeschaffungsmaschine für die großen zweistelligen Milliardenvermögen geworden.

Wie der Ökonom Thomas Piketty in seinem neuen Buch „Kapital und Ideologie“ es beschreibt, geht es schon längst nicht mehr um die Fragen des Privateingentums, sondern um die exzesssive Konzentration von Eigentum und Macht in den Händen von ganz wenigen. Die Kritik an dieser Situation hat absolut nichts mit Sozialneid zu tun, hier geht es um die Machtkonzentration und die Spezialutopien von diesen ganz wenigen.

An das schöne Märchen des aufgeklärten, humanistischen Oligarchen, genannt Philanthrop, sollte niemand glauben. mehr an die Idee dieser wenigen, sich an die Stelle eines übermächtigen Schöpfergotts setzen zu wollen und alle Geschicke der Menschheit auf diesem Planeten zu bestimmen. Eine neue Weltordnung zu errichten, nach dem Bilde dieser wenigen.

Alles zu bestimmen, über alles Macht zu besitzen, ist die Triebfeder dieser Multimilliardäre, nicht sich die 200ste Luxusvilla zu bauen, oder die größte Luxusyacht zu besitzen …